Begonnen hat dieses Hilfsprojekt mit dem Bau der „Amal Schule" im Flüchtlingslager Atmeh. Athme ist eines der „wilden" Flüchtlingskamps wenige Kilometer von der türkischen Grenze in der syrischen Provinz Haram im Nordwesten Syriens gelegen. Das Flüchtlingslager gibt es bereits seit Oktober 2011. Seitdem ist es stark gewachsen. Mittlerweile leben dort mehr als 100.000 syrische Flüchtlinge, davon fast die Hälfte Kinder. Es leben dort syrische Familien, die auf dem Weg in die Türkei, aufgrund von überfüllten Flüchtlingslagern, kurz vor der Grenze gestrandet sind.
Die internationalen Hilfsorganisationen haben keinen Zugang zu diesen Flüchtlingen, denn Athme liegt auf syrischen Boden. Fast alle Flüchtlingsfamilien haben ihre Existenz und ihre Unterkünfte verloren. Die Menschen, insbesondere die Kinder, sind teilweise schwerst traumatisiert. Sie haben Bombardements, Zerstörung ihrer gewohnten Umgebung und oft den Tod von Geschwistern, Elternteilen und Familienangehörigen erlebt. Bei ihrer Flucht konnten sie meist nicht mehr mitnehmen als die Kleider, die sie an dem Tag trugen.
Die psychologische Versorgung ist unzureichend, sofern es sie überhaupt gibt. Zur Verarbeitung der Erlebnisse fehlen Psychologen. Außerdem gibt es kaum Beschäftigung und Spielzeug. Infrastrukturelle Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten, die Kindern Struktur im Alltag, geben sind unzureichend und werden dem psychologischen Bedarf bei Weitem nicht gerecht. Der Alltag dieser Flüchtlingskinder ist trostlos, bedrückend und häufig hoffnungslos.

Berührt und beeindruckt von unseren Aufenthalten im Rahmen unserer Hilfseinsätze vor Ort in dem Flüchtlingslager in den letzten Jahren, schockiert von der unglaublichen humanitären Tragödie, war es uns ein besonderes Anliegen, uns vor allem für die Kinder des Flüchtlingslagers einzusetzen und ihnen wieder eine Perspektive geben zu können.
Die Atmeh Schule umfasste Klassen von der 1. bis zur 6. Jahrgangsstufe. Insgesamt wurden ca 450 Schüler an der Amal-Schule in Atmeh, Syrien unterrichtet.